uilleann pipes

Uilleann pipes (auf Deutsch Ellbogen-Pfeifen) sind die irische Form des Dudelsacks.

Die ersten "echten" uilleann pipes, so wie man sie heute kennt, tauchten um das Jahr 1800 auf. Sie wurden durch die Vermischung verschiedener Bestandteile aus schon bestehenden Pipesinstrumenten, nach und nach weiterentwickelt. 

Die erste Blütezeit des Instrumentes erstreckte sich bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Durch die große Hungersnot in Irland wäre die traditionelle Musik in Irland fast zur Gänze in Vergessenheit geraten. Nach dieser Zeit, um ca. 1900, gab es nur mehr eine Handvoll Männer, die das Instrument noch beherrschte und somit das Wissen über die uilleann pipes rettete.

Die zweite Erfolgswelle der up's reichte bis in die 1940er Jahre. Das Instrument fand unter anderem durch den 2. Weltkrieg und auch wegen der amerikanischen Unterhaltungsmusik, welche die traditionelle Musik größtenteils verdrängte, keinen Anklang mehr in der jungen Bevölkerung. Durch die Vereinigung "Na Piobairí Uilleann", die von älteren uilleann-pipes-Spielern um 1968 gegründet wurde, und durch den irischen Musikerverband "Comhaltas Ceoltóiri Èireann" wurden die uilleann pipes den jungen Leuten wieder näher gebracht.

Ab den 1970er Jahren wurden die Ellbogen Pfeifen auch im deutschsprachigen Raum durch verschiedene irische Bands (wie zB Planxty) bekannt.

Seitdem erfreuen sich die uilleann pipes steigender Beliebtheit auf der ganzen Welt.

Die uilleann pipes werden im Sitzen gespielt. Die Möglichkeit, den Dudelsack mit den Fingern komplett zu verschließen, sodass kein Ton mehr erzeugt wird, gibt es nur bei diesem Pipe-Instrument. Außerdem hat man die Möglichkeit in eine 2. Oktave zu spielen, die durch Überblasen des Sacks erreicht wird. Somit kann man weitaus mehr Töne spielen, als zum Beispiel bei einer Great Highland Bagpipe (Schottischer Dudelsack), die nur mit 9 Tonmöglichkeiten bestückt ist.

Als Einsteiger-Instrument wird ein Practice-Set empfohlen.

Das Einsteiger-Set besteht aus folgenden Bestandteilen:

• Blasebalg
• Verbindungsschlauch
• Sack
  
• Chanter (tonerzeugende Spielpfeife)
• Reed (Rohrblatt im Inneren des Chanters)
  

Bevor man überhaupt ein Lied spielen kann, lernt man die Koordination zwischen beiden Armen. Der rechte Arm pumpt hierbei Luft über den Verbindungsschlauch zum Sack hin und der linke Arm versucht gleichzeitig den Sack mit einem gewissen Luftdruck aufrecht zu erhalten, während man mit einem Griff die Luft auslässt und dadurch einen Ton erzeugt.

Bis man diese "Pumptechnik" ohne Probleme meistert, können schon ein paar Monate vergehen. Das kommt natürlich darauf an, wie oft geübt wird und wie viel Erfahrung der Schüler mit Dudelsäcken oder anderen Instrumenten mitbringt.

Weitere Lernschritte sind beispielsweise...

• einen Ton für längere Zeit gleichmäßig erklingen lassen
  
• die gesamte Griffweise der uilleann pipes erlernen (ohne oder mit Notenlehre)
• Techniken der uilleann pipes mit Hilfe von Übungen und leichten irischen Melodien erlernen

Nach einiger Zeit und laufendem Training erfolgt der Übergang zum Half-Set. Dabei wird das Practice-Set um drei "drones" (Bordunpfeifen) erweitert. Diese bilden den typischen gleichschwebenden Klang, wie man ihn von Dudelsäcken her kennt.

Es spielt sich zwar schwerer, da mehr Luft benötigt wird, dafür wird das Musizieren mit dem Instrument aber spannender gestaltet. Außerdem baut man zusätzliche Muskeln auf, um später auch das Full-Set der uilleann pipes spielen zu können. Bei diesem Set werden "regulators" (gedackte Pfeifen, die mit Klappen versehen sind) zum bestehenden Set hinzugefügt und ermöglichen hierbei die Erzeugung von Begleitakkorden.

Das Instrument kann in verschiedenen Tonarten gebaut werden. Meistens wird ein Instrument im "concert pitch" bestellt. Dies sind uilleann pipes die auf "D" gestimmt sind und ein leichteres Zusammenspiel mit anderen Instrumenten ermöglichen

Weitere Stimmformen der uilleann pipes sind die "flat-pipes". Diese Instrumente werden entweder in Cis, C, H, oder B gestimmt.

Genauere Details und Hintergründe der uilleann pipes erfahren Sie in meinen Lehrstunden!